COVID und der Einzelhandel

Die Auswirkungen der COVID-19 Krise auf das Segment der Einzelhandelsimmobilien


Die politische Wirklichkeit hat diesen Beitrag inzwischen überholt. Zunächst hat die einstige Bundeskanzlerin Merkel mit nicht absehbaren Folgen für den Einzelhandel gemeinsam mit ihren Ministerpräsidenten der Länder über die Parlamente und das deutsche Volk hinweg einen Lockdown nachdem anderen beschlossen, nun tritt die neue "Ampelregierung" unter Bundeskanzler Olaf Scholz in die Tradition ein und beschliesst immer neue Massnahmen, wie 2G-Regeln im Einzelhandel in der wichtigen Vorweihnachtszeit. Die lähmen inzwischen nicht mehr nur den deutschen Einzelhandel, sie vernichten ganze Branchen und damit unzählige Existenzen. Vorschub geleistet wird mit diesem planlosen Herumstochern nur den Internetriesen, wie Amazon, eBay & Co., wie auch dem zunehmenden Verkarsten deutscher Einkaufsstraßen.

Es wird Zeit, dass die wirtschaftspolitischen Feldversuche ein Ende finden, damit der Handel mit planbarer Sicherheit auch in Zukunft Einkaufen zu einem Erlebnis macht.

Einzelhandel in Zeiten von COVID-19ff.

Mittwoch, 28. Dezember 2021


Die ersten Auswirkungen der COVID-19 Krise wurden bereits während des ersten Lockdowns, also ab März 2020 sichtbar. Zu Hochzeiten des Lockdowns waren bis zu 50% der Geschäfte im stationären Einzelhandel geschlossen, in den Shoppingcentern sogar bis zu 75%.

Zwar hat sich die Frequenz nach Wiedereröffnung rasch erholt, die Zahlen vergleichbarer Monate des Vorjahres konnten aber nicht erreicht werden. So sind nach Einschätzung von Unibail-Rodamco-Westfield nur ca. 80% der Kundenzahlen in Shoppingcentern erreicht worden, wie vor dem Lockdown.


Insolvenzrate im Einzelhandel wird noch erheblich ansteigen

Es ist nach Ansicht von KPMG und anderen Unternehmensberatungen davon auszugehen, dass die Insolvenzrate im Bereich Einzelhandel in den kommenden Monaten erheblich ansteigen wird. Unserer Einschätzung nach wird der Umsatz im anstehenden Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr sehr weit hinter den Erwartungen zurückbleiben und schon gar nicht auch nur annähernd die Zahlen der Vorjahre erreichen. Eine direkte Auswirkung des erneuten Lockdowns und einer zunehmenden Gewöhnung der Kunden an den augenscheinlich sicheren und bequemen Kauf bei Internethändlern.

Daraus resultieren erhebliche strukturelle Veränderungen, die sowohl den Transaktionsmarkt dieses Segments betreffen, als auch die Vermieter von Einzelhandelsimmobilien.


Einbruch von Transaktionen bei Gewerbeimmobilien

Transaktionen von Gewerbeimmobilien brachen mit den Corona-Schutzmaßnahmen Ende des ersten Quartals 2020 im Vergleich zum Vorjahr kräftig ein. So schätzt BNP Paribas Real Estate den Rückgang auf ein Minus von ca. 19%. Investoren und Anleger sind verunsichert und weichen zunehmend in andere Segmente aus.

So ist der aktuelle Vorstoß von Grünen und DEHOGA zu einer flexiblen Anpassungen von Gewerbemieten in "Pandämiezeiten" ganz sicher das falsche Signal an bereits von der Krise gebeutelte Eigentümer und Investoren in Einzelhandels- und Gewerbeimmobilien. Ob sich die Gewerbemieten in den kommenden Jahren auf einem neuen niedrigeren Niveau bewegen werden, ist eine der Unsicherheiten für Kapitalanleger und Investoren, die mit den laufenden Mieteinnahmen Darlehen bedienen müssen.


Fazit

Nach unserer Einschätzung wird sich der Transaktionsmarkt der Einzelhandelsimmobilien auf mittlere Sicht von den Einschlägen und politischen Imponderabilien nicht so schnell erholen und lediglich noch einmal kurzfristg von Umschichtung befeuert, in den kommenden Jahren zum Stiefkind des Immobilienmarktes oder zur leichten Beute für ausländische Investoren entwickeln, die andere Ziele verfolgen, als eine nachhaltige Kapitalanlage.


Autor: GSI Grenzmeier + Schütte

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